Kinderkrankheiten bis zum 3. Lebensjahr sind meist besonders nervenaufreibend, sowohl für das Kind als auch für die Eltern. Die meisten Kinderkrankheiten sind aber oft nicht gefährlich. Die Herausforderung besteht in der Praxis darin, die krankheitsbedingte Quengelei und das Schreien aufgrund der Krankheit, vom Schrei nach Essen, Schlaf oder Aufmerksamkeit zu unterscheiden. Welche Kinderkrankheiten bis 3 Jahre üblich sind und woran Eltern sie erkennen können, verraten wir euch in unserem heutigen Beitrag.

Der Klassiker der Kinderkrankheiten bis 3 Jahre: die Windpocken

Unwohlsein, Müdigkeit und Fieber kündigen sie an: die Windpocken. Diese breiten sich meistens vom Gesicht über den Bauch des Kindes hin aus. Spätestens wenn die zunächst harmlos wirkenden Pünktchen den Kinderkörper übersehen, wird klar: Jetzt hat das Kind die Windpocken. Aus den Flecken werden dann mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen, die stark jucken bevor sie sich anschließend verkrusten und abfallen. Auslöser ist ein Virus, das per Tröpfchen übertragen wird und höchst ansteckend ist, sowohl für Kinder als auch Erwachsene. Die Inkubationszeit liegt zwischen 12 bis 21 Tagen. Die Krankheit selbst wird zwischen 7 und 10 Tagen dauern.

Da meist Fieber die Windpocken begleitet und das Kind nachhaltig schwächt, braucht der geschwächte Nachwuchs vor allem viel Zuneigung und Aufmerksamkeit. Um den Juckreiz der Pusteln zu stillen, gibt es spezielle Salben. Auch Fiebermittel und -säfte zu verabreichen ist jederzeit möglich, wenn das Fieber das Kind daran hindert, zu trinken und zu essen. 

Unser Tipp an dieser Stelle: In Kamillentee getränkte, kalte Umschläge lindern den Juckreiz ungemein und lenkt das Kind für eine kurze Zeit vom Kratzen ab.


Eine häufige Kinderkrankheit: die Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Das per Schmier- oder Tröpfcheninfektion übertragene Enterovirus, das sich meist recht schnell in Form der Hand-Fuß-Mund-Krankheit zeigt, hat eine Inkubationszeit (also die Zeit zwischen einer Infektion und dem Ausbruch der Krankheit) zwischen einem und zehn Tagen. 

Bläschen im Mundbereich, an den Händen, den Handflächen und an den Füßen sind ein sicheres Anzeichen der Hand-Fuß-Mund-Krankheit. Auch Halsschmerzen und Fieber sind häufig auftretende Symptome. Bereits einen Tag nach der Infektion können die ersten auffälligen Flecken entstehen, die allerdings zunächst harmlos sind, da sie zunächst nicht schmerzen. 

Werden aus den entstandenen Flecken Bläschen, können diese zu jucken und schmerzen beginnen. Eine Abheilung der Bläschen dauert zwischen 8 bis 12 Tage. Geduld und Nervenstärke sind für Eltern und Kinder gleichermaßen gefragt, denn eine Therapie dieser Kinderkrankheit bis zum 3. Lebensjahr gibt es nicht. Tinkturen können dabei helfen, die schmerzenden und juckenden Bläschen zu versorgen. Fiebermittel oder auch Fiebersäfte können zum Einsatz kommen, wenn die Temperatur zu hochsteigt oder es unmöglich macht, dass das Kind schläft, trinkt und isst.

Unser Tipp an dieser Stelle: Eine weiche Kost ist bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit die beste Wahl. Joghurt kühlt den Mund- und Rachenraum zusätzlich. Doch auch Milchreis und andere milde Breie sind für das Kind in dem Moment gut zu schlucken.


Die unter vielen Eltern gefürchtetste Kinderkrankheit: das Dreitagefieber

Hohes Fieber, das teilweise bis auf 41° Celsius ansteigen kann, kann eine Abwehrreaktion des Körpers sein oder ein Anzeichen für das sogenannte 3 Tage Fieber. Während sich die Abwehrreaktion des kindlichen Körpers in der Regel langsam ausbildet, schießt das Dreitagefieber vergleichsweise schnell in den Körper des Kindes. Der Hautausschlag, der etwa drei Tage nach dem ersten Fieberausbruch am Nacken, am Rücken und am Bauch auftritt, klingt meistens binnen eines Tages wieder ab. Verantwortlich für diese Kinderkrankheit, die meist im Alter zwischen 6 und 24 Monaten auftritt, ist das Herpes-Virus, das per Tröpfcheninfektion übertragen wird. Es braucht 5 bis 15 Tage, bis es im Körper den plötzlichen Fieberschub auslöst.

Wie bei jeder Fieberattacke ist es nun wichtig darauf zu achten, dass das Kind ausreichend trinkt. Kommt der kleine Körper nicht allein gegen das Fieber an, können Eltern fiebersenkende Mittel geben. 

Unser Tipp: Wasser ist natürlich das beste Getränk für den Nachwuchs und dessen Zähne. Schwächt das Dreitagefieber das Kind allerdings so stark, dass selbst die Nahrungsaufnahme beinahe unmöglich wird, können Tees und Säfte dabei helfen, ein paar Vitamine durch trinken in den Körper des Kindes zu bekommen.


Vorsicht vor Mittelohrentzündungen und Pseudokrupp in den Herbst- und Wintermonaten

Die Mittelohrentzündung ist eine Kinderkrankheit, die häufig in den Herbst- und Wintermonaten auftritt. Sie wird entweder von Bakterien oder Viren ausgelöst und sorgt für stechende Schmerzen in den Ohren, die sich beim Liegen noch einmal deutlich verschlimmern. Fieber, Unruhe, weniger Hunger und ein Druckgefühl können die Mittelohrentzündung bereits vorab ankündigen. Häufig führt auch ein Schnupfen oder eine Erkältung zu einer Mittelohrentzündung, wenn die Bakterien durch den Körper wandern. Auch bei dieser Kinderkrankheit ist es wichtig, das Kind nachts höher zu lagern. Sobald das Ohr auf gleicher Höhe mit dem Körper liegt, werden die Schmerzen schlimmer. Medikamente, die die Schmerzen und die Entzündung lindern, helfen rasch.

Pseudokrupp können die Eltern deutlich durch den bellenden Husten erkennen, der meist nachts auftritt. Heiserkeit sowie laute Atemgeräusche tagsüber können bereits die Vorboten von Pseudokrupp sein. Auslöser ist das Parainfluenza-Virus, das einige Stunden nach dem Schlafengehen einen extremen Hustenanfall auslösen können, der bis zur Atemnot reichen kann. Haben sich bereits tagsüber Vorboten gezeigt, ist es wichtig, die Schlafposition des Kindes in der Nacht aufrechter zu gestalten. Ein zusätzliches Kopfkissen, frische Luft und kühle Getränke können helfen, den Hustenanfall rasch zu lindern, bevor er bei Kind und den Eltern für Panik sorgt. Auch Säfte, die die Entzündung hemmen, können dabei helfen, mit dieser Kinderkrankheit umzugehen.


Ein Blick auf die unten stehende Übersicht soll Eltern helfen, schnell zu erkennen, ob es sich um eine typische Kinderkrankheiten handeln könnte:

KinderkrankheitDauerSymptomeTherapie
Dreitagefieber3 Tagerasches, hohes Fieber
rote Flecken am Körper
viel trinken, gegebenfalls Fiebermittel verabreichen
Hand-Fuß-Mund-Krankheit10 bis 14 TagePünktchen
Bläschen, die sich im Mund, an den Händen und an den Füßen bilden
Tinkturen, die gegen den Juckreiz helfen und gegebenfalls Fiebermittel verabreichen
Mittelohrentzündung7 bis 14 Tage Ohrenschmerzen und Fieberhochlagern
schmerzlindernde Mittel
Pseudokrupp7 Tageanfallsartiger Husten bei Nacht, der bis zur Atemnot werden kannhochlagern
im kühlen Zimmer schlafen
kühle Getränke bereitstellen
Windpocken7 bis 10 TagePünktchen, die sich vom Kopf über den ganzen Körper verteilen
Bläschen
Fieber
Salben gegen den Juckreiz
gegebenfalls Fiebermittel verabreichen
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