Diese Tipps helfen dir und deinem Baby schnell und effektiv
Durchfall ist für uns als Erwachsene schon lästig und ermüdend… für Babys oder Kleinkinder kann Durchfall jedoch schnell gefährlich bis lebensgefährlich werden. Grund dafür ist der hohe Flüssigkeitsverlust, der im schlimmsten Fall zur Austrocknung des kleinen Körpers führen kann.
Zur Austrocknung kommt noch eine Störung im Säure-Basenhaushalt hinzu. Der Nachwuchs verliert unter anderem Kalium, Magnesium, Natrium, Sulfat, Kalzium,Phosphat und Chlorid. Dieser Verlust wirkt sich negativ auf Kreislauf und die Atmung des Kindes aus, kann zu Krampfanfällen und schlimmstenfalls sogar zu Nierenschäden führen.
In diesem Beitrag verraten wir dir, was Durchfall bei Babys und Kindern auslösen kann, wie man als Eltern mit einfachen Mitteln helfen kann, den Durchfall zu lindern, und wann der Besuch beim Kinderarzt unvermeidlich ist.
Durchfall – was ist das eigentlich?
Als Durchfall beschreiben Ärzte einen besonders dünnen Stuhlgang, der bei Babys mehr als fünf Mal täglich in der Windel landet. Bei Kleinkindern gilt der Richtwert von drei Mal am Tag. Bemerken Eltern, dass das Kind Durchfall hat, gilt es einerseits dem Nachwuchs zu helfen und andererseits herauszufinden, was den Durchfall ausgelöst haben könnte.
Als Faustregel gilt: Hat ein Säugling sechs Stunden und länger Durchfall, ein Kleinkind zwölf Stunden und länger oder ein Schulkind über 18 Stunden, müssen Eltern einen Arzt aufsuchen.
Was sind mögliche Auslöser für Durchfall bei Babys und Kleinkindern?
Nahrungsumstellung: Im Zuge der Nahrungsumstellung – beispielsweise beim Wechsel von Milch auf Brei – kann Durchfall eine Unverträglichkeit signalisieren. Eltern tun gut daran, zu beobachten, ob sich der Körper an die „neue“ Nahrung gewöhnen muss, oder ob der Durchfall regelmäßig nach dem Verzehr von bestimmten Lebensmitteln auftritt. Ist Letzteres der Fall, ist es wichtig, gemeinsam mit dem Kinderarzt zu prüfen, ob es sich hierbei um eine allergische Reaktion handelt.
Stress und Nervosität: Beides sind Mechanismen des kindlichen Körpers, die sich auf ganz vielfältige Arten und Weisen zeigen können. Das bedeutet, dass sich sowohl Reisefieber als auch die Vorfreude auf den ersten Tag im Kindergarten durch Durchfall äußern kann. In den meisten Fällen klingt dieser Durchfall schnell wieder ab, wenn die für Nervosität sorgende Situation erstmals bewältigt wurde.
Zahnen: Häufig bekommen Babys oder Kleinkinder Durchfall, wenn die Zähne durchbrechen. Einen unmittelbaren, medizinischen Zusammenhang zwischen dem Zahnen und dem Durchfall gibt es nicht. Eltern können dem Durchfall beim Zahnen mit einem desinfizierten Beißring vorbeugen.
Infektionen: Unsere Kleinen können auch Durchfall bekommen, wenn sie an einer Darminfektion erkrankt sind. Besonders gefährlich sind diese Infektionen deshalb, weil die Erreger höchst ansteckend sind. Sie übertragen sich über die sogenannte Schmierinfektion – also allein dadurch, dass der Virus auf der Türklinke im Kindergarten liegt und auf das nächste Kind wartet, das die Tür öffnet und anschließend seine Finger in den Mund schiebt.
Achtung: Eine Infektion mit Rota- oder Noroviren muss der Kinderarzt bestätigen oder widerlegen. Bestätigt sich der Verdacht, muss die Infektion dem Gesundheitsamt gemeldet werden.
Grundsätzlich ist Durchfall beim Baby oder Kind nur für einen kurzen Zeitraum „unbedenklich“. Sobald sich der Zustand des Kindes merklich verändert, das Trinken verweigert wird, das Kind auf einen fiebrig wirkt, über Bauchschmerzen klagt, die Bauchdecke angespannt ist oder nicht regelmäßig Wasser lassen kann, sollten Eltern den Kinderarzt aufsuchen. Auch blutiger Durchfall, eine trockene Zunge, sowie gestillte Babys, deren Stuhlgang eine weiße Farbe hat, sind Warnsignale. Eltern sollten nun schnellstmöglich ihr Kind zum Arzt bringen.
Das hilft gegen Durchfall bei Babys und Kindern:
Hat ein Baby oder ein Kleinkind Durchfall ohne fiebrig zu sein, sieht das auf den ersten Blick nicht nach einer Infektion aus. Deswegen reichen hier meistens kleinere Maßnahmen aus, um den Durchfall zu stoppen.
In der Apotheke gibt es beispielsweise Trinklösungen, die dabei helfen, den Verlust von Elektrolyten auszugleichen und ein Austrocknen zu verhindern.
Was gilt für Säuglinge in diesem Fall?
Wird das Baby gestillt, darf es auch mit Durchfall weiterhin an Mamas Brust trinken. Es ist nicht nötig, zusätzlich Flüssigkeit zu geben. Trinkt das Baby aus der Flasche, kann die Säuglingsmilch durch Tee ersetzt werden. Ärzte empfehlen, Babys mit Durchfall Kamillen- oder Fencheltee zu geben. Diesen sollte man mit einer Prise Traubenzucker und Salz anreichern, um den Flüssigkeits- und Salzverlust auszugleichen.
Was muss ich bei Kleinkindern beachten?
Wenn möglich, sollte das Kind mit Durchfall für etwa sechs Stunden auf feste Nahrung verzichten und stattdessen viel trinken. Nach diesen sechs Stunden ohne feste Nahrung, sollten Eltern mit leichter Kost starten. Reis ist für den Anfang eine gute Alternative. Auch eine pürierte Banane oder ein geriebener Apfel helfen dem Kind dabei, den Durchfall zu überstehen. Knabbert das Kind gerne, sind Salzstangen oder Zwieback nun eine gute Wahl.
Auch für Kleinkinder sind Fencheltee, Kamillentee und sogar dünner schwarzer Tee geeignet. Zudem helfen Tees aus Brombeerblättern oder getrockneten Heidelbeeren dabei, den Durchfall zu stoppen. Eine Prise Salz und etwas Zucker reichern auch diese Getränke mit dem an, was der Durchfall aus dem kleinen Körper schwemmt.
Alternative Getränke, die bei Durchfall empfohlen werden, sind reich an Kalium – wie etwa Aprikosensaft oder Bananensaft.
Um Kleinkinder möglichst viel zum Trinken zu animieren, gibt es einen einfachen Trick, den wir gerne an Eltern weitergeben: Trinkt das Kind bereits selbständig aus dem Becher, trinkt es vielleicht mit dem Strohhalm mehr.
Hierbei kann man einen durchsichtigen Becher benutzen. So kann das Kind dabei zusehen, wie der Flüssigkeitspegel im Becher fällt.